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Jahreshauptversammlung des Clubs Deutscher Drehorgelfreunde Anfang April in Leinefelde

Hier der Facebook-Post mit meinen Erfahrungen:


Ende letzten Jahres zählte der Club 378 Mitglieder (plus Lebenspartner) von einst über 1.000. "Wir sind vergreist", bedauerte der scheidende Vorsitzende Joachim Petschat. Nur 48 stimmberechtigte Mitglieder beteiligten sich an der JHV.


Die Versammlung war ein Musterbeispiel aus dem demokratiepolitischen Lehrbuch, wie man es auf keinen Fall machen sollte. Geheime Abstimmungen wurden in offene mit schlichtem Händeheben umgewandelt; ein Kritiker wurde von den Mitglieder niedergeschrieen, der Vorstand machte ihn als Karnevalisten lächerlich; Mitglieder verlangten seinen Vereinsausschluss.


Der Vorstand bügelte einen Antrag mit der "Begründung" ab: "Die Mitgliederversammlung ist dagegen, weil sie ihre Ruhe haben will". Der Vorschlag zur Errichtung eines internetbasierten Forums zum Erfahrungsaustausch wurde abgelehnt mit dem Argument: Die Mitglieder seien nicht genügend IT-affin: "Viele haben gar keinen Computer" (Petschat).


Die Vorstandswahlen brachten nur einen Ämtertausch von Petschat zu Wilhelm Reimann, der bisher beratendes Vorstandsmitglied war.


Fazit: Der Club genügt sich selbst ohne einen einzigen Gedanken an seine Zukunft zu verschwenden. Die anwesenden Mitglieder machten mehr als deutlich, dass ihnen die aktuelle Lage ausreichend ist, die ihnen Geselligkeit und in der Nach-Corona-Zeit auch wieder Auftritte mit ihren Drehorgeln verspricht.


Die Musik ist entsprechend rückwärtsgewandt. Nach den Vorstandswahlen wurde überlaute Marschmusik a la "Alte Kameraden" intoniert. Ein Drehorgler berichtete, dass die Märsche beim Publikum immer noch hervorragend ankämen. Alte gebrechliche Männer stünden bei dieser Art von Militärmusik stramm mit stolz geschwellter Brust.


Die Musik wurde bis zur Schmerzgrenze mit einer schlecht eingestellten elektronischen Anlage übersteuert nach dem Motto "Rums-Bums-und-immer-feste-druff". Beliebt waren folgerichtig zwei große Trommeln.


Meine Meinung: Reformen und Modernisierung des CDD sind nicht möglich. Wahrscheinlich muss man warten und hoffen, dass sich eine kleine Gruppe von fortschrittlicher denkenden Mitgliedern findet. Oder - was viel wahrscheinlicher ist - man setzt auf eine neue Grassroots-Bewegung von einigen Gleichgesinnten als Keimzelle für eine neue Blüte der Drehorgelmusik. Denn die Drehorgelmusik besitzt ein Potenzial, das noch längst nicht gehoben ist.

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