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Drehorgler*innen

Name: Lange Klaus

Welche Drehorgel(n) spielen Sie?: 37 Hofbauer, 20 Zunge Raffin, Watterott Harmonika

Wie kann man Ihr Liederrepertoire beschreiben?: Für alt und jung ist immer etwas dabei. Schön ist es wenn kleine Kinder vor der Drehorgel tanzen.

Wo treten Sie auf und wo liegen Ihre Präsentationsschwerpunkte?: Ich bin ein Straßenmusikant

Wie fanden Sie zu dieser Art von Musik?: Ich bin schon als kleiner Junge hinter den Drehorgelspieler hergelaufen, diese Musik war die meine. Wenn ich einmal selber Geld verdiene, habe ich gesagt, dann kaufe ich mir eine Drehorgel. Ich musste 30 Jahre warten, aber dann war eine 26er Hofbauer mein. Heute habe ich 75 Jahre errecht und spiele immer noch fast jeden Tag die Drehorgel. Auch wenn nur zu Hause.

Wie beschreiben Sie die aktuelle Lage der Drehorgel-Community?: Leider ist die Wertigkeit der Drehorgel zu Zeit nicht mehr gegeben, "schade". Aber die Hofnung auf bessere Zeiten geben wir nicht auf. "Oder???"

Wie sehen Sie die Zukunft?: Weiter machen! Wir müssen die Menschen wieder für diese schöne Musik begeistern. Man muss nicht nur drehen, sondern die Menschen mit der schönen Musik erreichen.

Welche Wünsche hätten Sie für die Szene, wenn Sie Wünsche frei hätten?: Nicht nur immer auf das Klimpergeld schauen, sondern die Musik im Herzen haben.

Interessantes, Besonderes, Lustiges?: Warum ich Leierkasten spiele? „Am meisten fasziniert mich am Drehorgelspielen, wenn ich anderen damit eine Freude machen kann.“ Da spielt wieder einmal ein „Leierkasten“, oh guckt mal, ein Drehorgelspieler, so schallt es in der Straßenmenge. Das ist Musik in meinen Ohren. Der Leierkastenmann lebt doch noch, auch in der schnelllebigen Zeit. Fast alles in der heutigen Zeit ist darauf ausgerichtet, schneller, weiter, besser zu sein. Das überträgt sich natürlich auch auf das Leben eines jeden Einzelnen. Die Musik kann dabei helfen, wieder zu entspannen, was ich auch immer wieder bemerke, wenn ich aufspiele. Als Teenager hörte ich das erste Mal Drehorgelmusik in unserer Stadt. Seitdem bin ich dieser Musik verfallen. Nun spiele ich selbst eine Drehorgel. Berliner Musike, und Stimmungslieder und ich kann mich nicht satt hören. Was also gibt es Besseres, als an seiner Drehorgelmusik Spaß zu haben und zu entspannen? Ich ziehe durch die Städte mit meiner Drehorgel und wo ich auch spiele, ich zaubere den Menschen jung oder alt ein Lächeln ins Gesicht. Wenn Klänge einer Drehorgel erklingen, bildet sich schnell eine kleine Menschentraube, die den Orgelklängen zuhören. Kleine Kinder, aber auch Erwachsene wiegen sich im Walzertakt zur Musik. Der Leierkastenmann ist als Publikumsattraktion zu bestimmten Anlässen wieder auf Straßen und Plätze vieler Städte zurückgekehrt. Stationen meines Wirkens waren: Berlin, Hannover, Marburg, Braunschweig, Wesel, Essen, Dresden, Fehmarn, Büsum und mehrere Städte in Polen z.B. Krakau.

Name: Heinz-Wilhelm Schnieders

Welche Drehorgel(n) spielen Sie?: 38er Hofbauer

Wie kann man Ihr Liederrepertoire beschreiben?: Meine Musik umfasst viele Stilepochen von Mittelalter bis Moderne, zum Repertoire gehören unterschiedliche Genres der Unterhaltungs- und klassischen Musik. Natürlich befinden sich auch die gängigen Stücke der Drehorgelkultur im Repertoire. Besonderen Wert lege ich allerdings auf die Einbindung neuzeitlicher Werke von Rock-Pop bis E-Musik.

Wo treten Sie auf und wo liegen Ihre Präsentationsschwerpunkte?: Schwerpunkte der Auftritte sind in Fußgängerzonen, bei größeren Ereignissen wie z.B. Kulturfesten, aber auch anlässlich von Jubiläen oder in sozialen Einrichtungen wie Seniorenresidenzen o.ä.

Wie fanden Sie zu dieser Art von Musik?: Schon als Jugendlicher war ich von der Drehorgelmusik fasziniert, sie hat mich immer wieder begleitet, als Rentner hatte ich endlich die Zeit, mich ihr mehr und mehr zu widmen.

Wie beschreiben Sie die aktuelle Lage der Drehorgel-Community?: Die Perspektive der Drehorgelmusik ist zumindest in der Einbindung in die Alltagskultur bedroht. Die Szene leidet sehr an Überalterung und schafft es nicht, jüngere Menschen aktiv für das Instrument zu begeistern. Es reicht nicht, in musealer Weise eine wie auch immer idealisierte Vergangenheit zu beschwören.

Wie sehen Sie die Zukunft?: Nur wenn auch das Repertoire der Drehorgelspieler aktualisiert wird und auch jüngere Menbschen anspricht, hat diese Darbietung der Musik eine Zukunft.

Welche Wünsche hätten Sie für die Szene, wenn Sie Wünsche frei hätten?: Notwendig sind eine bessere Vernetzung der Drehorgler, eine musikalische Qualifizierung z.B. auch zur Verbesserung der musikalischen Qualität sowie Angebote der Fort- und Weiterbildung.

Name: Albrecht Hoffmann

Welche Drehorgel(n) spielen Sie?: 37/70 Harmonipan von Hofbauer mit Microbox 2000 und watterott steuerung

Wie kann man Ihr Liederrepertoire beschreiben?: Klassik (Titel vor 1880) und neuer , Walzer moderner Art, Märsche, Wander- und Volkslieder (älterer und neuerer Art), moderne Kompositionen: Schlager, Balladen, Rock 'n Roll, Twist, lateinamerikanische Tänze, Filmmusiken, Schnulzenmusik (Flippers ect.), schottisch-irische Stücke, Heimatlieder

Wo treten Sie auf und wo liegen Ihre Präsentationsschwerpunkte?: Überwiegend in Altenheimen und Hospizen, Fußgängerzonen

Wie fanden Sie zu dieser Art von Musik?: Kindheitstraum erfüllt

Wie beschreiben Sie die aktuelle Lage der Drehorgel-Community?: Durch Beiträge wie Ihre wird die prekäre Lage nicht besser, denn eine konstruktive Zusammenarbeit der unterschiedlichen Clubs und engagierten Personen wie Ihnen unterbleibt leider.

Wie sehen Sie die Zukunft?: Traurig, aber wahr: es ist tatsächlich ein Überalterungsproblem! Wer von den jungen Menschen, die mit dem Handy groß geworden sind und Musik millionenhaft streamen können interessiert sich noch für so ein antiquiertes Musikikinstrument wie die Drehorgel? Vermutlich wird die "Prinzessin der Instrumente" im Jahr 2050 nur noch im Museum zu finden sein.

Welche Wünsche hätten Sie für die Szene, wenn Sie Wünsche frei hätten?: Endlich eine Anerkennung der unterschiedlichen Steuerungen als gleichwertig. Wer fährt denn heute noch einen VW mit 28 PS und Seilzugbremse außer zu Oldtimertreffen? Wer auf der Straße Musik macht, kann sich kaum lange Pausen leisten, zumal die Lärmschutzauflagen bereits einen Standortwechsel nach 20 Min. vorschreiben.

Interessantes, Besonderes, Lustiges?: Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Reportoire an Liedern (ca. 2400) für fast alle Ansprüche genügt. Ein Zukauf neuerer Kompositionen ist immer auch ein finanzieller Kraftakt (Rentner mit schmaler Rente).

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