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Zeitgenössische Drehorgelmusik

Wiederholt ist darauf hingewiesen worden, dass eine Zukunft für Drehorgeln nur denkbar ist, wenn ihre Musik auch jüngere Menschen anspricht. Die alles entscheidende Frage ist, wie solche Stücke aussehen müssen. Geht es eher in die experimentelle Richtung für einige wenige besonders Interessierte an solchen Kompositionen? Oder soll der Musikgeschmack von vielen gesucht werden? Vielleicht gibt es aber auch einen Mittelweg oder eine ganz andere Richtung?


In den letzten Wochen konnten wir jedenfalls Beispiele zeitgenössischer Drehorgelmusik hören. Zunächst ließ das Institut für Neue Musik der Musikhochschule Freiburg (https://www.facebook.com/ifnmfreiburg) beim Orgelfestival in Waldkirch Ende Juni aufhorchen. Aufgeführt wurde in der Werkstatt von Achim Schneider Terry Riley's "In C" von 1964. Zum besseren Verständnis hier, was Wikipedia über das Stück weiß: https://de.wikipedia.org/wiki/In_C

Und hier der kurze Mitschnitt, den Harald Müller dankenswerter Weise aufgenommen hatte: https://www.youtube.com/watch?v=l0Fswsj68sY


Eine der Teilnehmerinnen, Elisabeth Fußeder, hat freundlicherweise erlaubt, ihr zuvor präsentiertes Solostück hier zu verlinken. Danke dafür:



Am vergangenen Wochenende dann trat der junge und bekannt ebenso talentierte wie experimentierfreudige Erich Steiner in einem prominenten Club in München auf. Seine Komposition von "Stayin' alive" von den Bee Gees zum gleichnamigen Film (Nachfolger von Saterday Night Fever), der aus dem Jahr 1983 stammt, stieß auf ein begeistertes Publikum und mittendrin: Seine Drehorgel - allerdings von Grund auf modifiziert. Zu hören ist die Performance auf Facebook hier:



Für diejenigen ohne Facebook-Anschluss hier nochmals das Video:





Handelt es sich hier um eine Soundmaschine, in deren Mittelpunkt zufälliger Weise eine Drehorgel steht? Das ist angesichts der jahrelangen Beschäftigung Steiners mit diesem Instrument auszuschließen.


Ist das also Teil des Königswegs? Oder ist das eine "Abwegigkeit", eine Deviation vom rechten Weg? Dient dieses Beispiel als Vorbild? Mögen die Traditionalisten der Drehorgelszene auch noch so unsicher, aber auch ein wenig abschätzig auf diese Präsentation schauen - es gibt viel Lob für diesen ausgefallenen Modernisierungsversuch. Zum Beispiel urteilt Elisabeth Fußeder: "Es scheint genau die andere Schiene der neuen Musik zu sein als die unserer Kompositionen, nämlich die Schiene, die an das große Publikum gerichtet ist und durch das Aufgreifen moderner bekannter Stücke (im Gegensatz zu den schon sooo lange rauf und runter gedrehten "Schlagern") auch ein größeres und jüngeres Publikum erreichen kann. Sehr spannend, wie er es - eben auch durch Tanz & Performance - schafft, die Drehorgel "club-tauglich" zu machen... Wow!"


Lassen Sie uns an diesen Beispielen diskutieren, wohin die musikalische Reise der Drehorgel geht. Jede Kritik ist willkommen und wird hier transparent und ohne Abstriche wiedergegeben. Es gibt wahrscheinlich in dieser Frage kein richtig oder falsch, kein schwarz oder weiß. Vielleicht weiß jemand ja auch über ganz andere Ansätze für ein moderneres Liederrepertoire zu berichten. Wenn Ihnen die genannten Beispiele überhaupt nicht gefallen, sagen Sie es. Und bieten Sie bitte Alternativen an.


Danke

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